Fünf Jahre hat es gedauert von der ersten Idee bis zur feierlichen Eröffnung des Naturschutzprojekts „Billigheimer Bruch“ Ein anziehender Punkt mitten in der Natur, bequem vom neuen Erlebnispfad aus zu betrachten, erkunden und zu bestaunen. Am 2. September 2023 war nun offizielle Eröffnung dieses besonderen Vorhabens.
Anwesend waren viele Interessierte und Naturschützer aus nah und fern, sowie die Vertreter*innen des NVS, unter anderem Dieter Zeiß, Kurt von Nida und Stefan Hey, sowie der Schirmherr dieses Projektes, Minister Alexander Schweitzer. Sie alle wurden durch den Ortsbürgermeister Dietmar Pfister begrüßt.
Ebenso der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (Obere Naturschutzbehörde) Prof. Dr. Hannes Kopf und Landrat Dietmar Seefeld, Verbandsbürgermeister Torsten Blank, den Direktor des Landauer Zoos, Dr. Jens-Ove Heckel und die aus Winden stammende Schauspielerin Friederike Becht, die sich für den Naturschutz in der ganzen Welt engagiert.
Auch konnte der Ortsbürgermeister viele weitere Amtsträger*innen aus der Politik und dem Natur- und Artenschutz begrüßen.
In seiner Rede ging der Ortsbürgermeister auf die Entstehung des Projektes, also von der Idee bis zur Fertigstellung ein. Wie am Anfang des Berichtes kurz erwähnt, kamen Kurt von Nida und Dieter Zeiss mit der Idee der Umstrukturierung des Bruchs auf die Gemeinde zu. Bürgermeister und Rat zeigten sich begeistert davon.
In den darauffolgenden zwei Jahren reifte die Projektplanung etappenweise heran und in einer kleinen Feierstunde wurde dann am 17. Oktober 2020 ein Vertrag seitens der Gemeinde Billigheim-Ingenheim und der NVS NaturStiftung Südpfalz unterzeichnet mit der Prämisse, das Bruch mit seinen 54 Hektar Fläche auf die Dauer von 30 Jahren an die Stiftung zur nachhaltigen Pflege und Aufwertung zu verpachten.
Der Gedanke eines Erlebnispfades, um das Projekt der Bevölkerung näher zu bringen, fand weiterhin Anerkennung und wurde in die Tat umgesetzt. Der Kostenaufwand betrug 82.000 Euro und wurde durch EU-Fördermittel bezuschusst. Durch die LEADER-Förderung bekam das Projekt einen Zuschuss von 75 Prozent, was rund 62.000 Euro entspricht.
Bürgermeister Pfister dankte an dieser Stelle allen Beteiligten für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit, besonderer Dank ging hier an Frau Anja Schwarz vom Architektenbüro Schwarz-Düser aus Karlsruhe, die die Gestaltung des Erlebnispfades gemeinsam mit dem NVS und der Ortsgemeinde übernommen haben.
Sowie an Kurt Garrecht, der für die Planung und Umsetzung verantwortlich war. Zum Schluss seiner Rede bedankte sich Ortsbürgermeister Pfister bei der Freiwilligen Feuerwehr, die sich bereit erklärt haben, die Regelung des Verkehrs zu übernehmen und allen Helfer*innen, die zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen.
Danach sprach Dieter Zeiss vom NVS NaturStiftung Südpfalz. Er ging kurz auf die Geschichte des Billigheimer Bruchs ein. Dieser ist seit 1786 Eigentum der Gemeinde und wurde zum Torfstechen benutzt. Deswegen auch der Name der Billigheimer in frühere Zeit „Torfhengst“, fügte er schmunzelnd mit an. Mit diesem Naturschutzprojekt Billigheimer Bruch und dem Erlebnispfad am Rande des Bruchs soll die Bevölkerung über die Belange und Notwendigkeit des Naturschutzes sensibilisiert werden. Er verwies auf die etwa hundert verschiedenen Vogelarten, welche es im Bruch gibt. Davon brüten hier circa 45 Arten.
Auch Prof. Dr. Hannes Kopf gratulierte zu diesem gelungenen Projekt und meinte: „Ein Kilometer am Billigheimer Bruch bringt einem die Natur mehr als nahe. Ein tolles Projekt. Ich wünsche alles Gute für die Zukunft.“
Minister Alexander Schweitzer äußerte seine Bewunderung für den Mut der Gemeinde, solch ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem NVS zu stemmen. „Ein sehr gelungene Darbietung findet man hier. Ein rücksichtsvolles Zusammenspiel von Menschen und Natur in bester Umgebung. Und, der Mensch übernimmt Verantwortung für die Natur.“
Und Landrat Dietmar Seefeld unterstrich in seiner Rede, dass der Naturschutz eine der wichtigsten Verpflichtungen der Menschheit sei und erklärte: „Ein konstruktives Miteinander, ein rücksichtsvoller Umgang bedeutet eine Welt für Mensch und Natur. Ich wünsche mir mehr solcher gelungenen Projekte.“
Verbandsbürgermeister Torsten Blank gratulierte zur Realisierung des Projekts. Gleichzeitig wies er auf die Info-Tafeln hin und äußerte den Wunsch, dass viele Besucher sich diese einzigartige Landschaft und natürlich die Südpfälzer Wasserbüffel anschauen.
Prof. Dr. Hanns Petillon, Mitverfasser der schönen Broschüre über das Billigheimer Bruch, würdigte die Arbeit der Beteiligten und zeigte sich erfreut über die Gelegenheit mit diesem Projekt Tourismusausrichtung und Natur gelungen miteinander zu verbinden.
Philipp Hoffmann vom Bauern- und Winzerverein Billigheim-Ingenheim äußerte den Wunsch, Naturschutz und Landwirtschaft mehr miteinander zu verbinden, denn nur so, meinte Hofmann, ist es ein Gewinn für Mensch, Natur und Tier.
Die Schauspielerin Friederike Becht formulierte zum Schluss der Eröffnung, den Naturschutz mit dem treffenden Satz: „Ohne Naturschutz gibt es irgendwann uns auch nicht mehr!“
(Vera Allmann-Stübinger)